Was bedeutet es heute überhaupt, in einem sich scheinbar auflösenden politischen Koordinatensystem, „links“ zu sein? Was heißt es „rechts“ zu sein? „Rechte“ nutzen libertäre Strategien von Gegenöffentlichkeit, Gegenkultur und Situationismus, „Linke“ diskutieren Begriffe wie „Heimat“ und versuchen, sich an den laufenden Diskurs anzupassen. Ebenso entstehen neue Allianzen, die sich früher qua Ideologie ausgeschlossen haben. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen und geteilten Problemstellungen in West- und Ostdeutschland interessiert uns dabei genauso wie spezifisch lokale Erfahrungen. In Impulsvorträgen, einer Diskussionsrunde und einer Lesung wollen wir uns in Kooperation mit Interkultur Ruhr dem Themenkomplex nähern und das Publikum zum Dialog auffordern.
Mit:
Pascal Richmann, Autor (Über Deutschland, über alles)
Gerhild Steinbuch, Theaterautorin
Thomas Wagner, Wissenschaftler und Publizist (Die Angstmacher. 1968 und die
Neuen Rechten)
Jan Schedler, Dozent für Politikwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
Moderation:
Prasanna Oommen
Ort:
Zentralbibliothek Duisburg, Steinische Gasse 26, 47051 Duisburg
Viele Arbeiten von Ivan Moudov beschäftigen sich mit den Strukturen der Kunstwelt, ihren Ein- und Ausschlussprinzipien und reflektieren das Machtverhältnis zwischen Kunst und Politik. Insbesondere die Situation in seinem Heimatland Bulgarien macht Moudov immer wieder zum Thema, unter anderem behauptete er 2005 pressewirksam die Eröffnung eines Museums für Zeitgenössische Kunst (MUSIZ) in Sofia. Hunderte Interessierte kamen. Angesichts eines leeren Bahnhofgebäudes blieb ihnen jedoch nichts anderes übrig, als anstelle der Neueröffnung die Tatsache zu diskutieren, dass es kein solches Museum gab. Bis heute ist die zeitgenössische Kunstszene in Bulgarien extrem isoliert: Es fehlen Strukturen, Förderung, Institutionen und der internationale Austausch. Mit dem Flughafen Dortmund als Veranstaltungsort haben wir uns bewusst für einen Transit-Ort entschieden, der für die Arbeitsmigration im Ruhrgebiet eine große Rolle spielt, der aber gleichzeitig – utopisch gesehen – auch ein Ort des Austauschs sein könnte.
Eintritt frei.
Ort:
Konferenzraum im Flughafen Dortmund, Ankunft-Terminal, 2. Etage / Galerie, Flughafen Ring 21, 44319 Dortmund. Eine Anfahrt mit dem PKW kann über den Ankunftsterminal erfolgen, es bestehen kostenpflichtige Parkmöglichkeiten im Parkhaus 1.
Kostenloser Bus-Transfer:
Anmeldung für den kostenlosen Bus-Transfer zur Veranstaltung am Dortmunder Flughafen sind erwünscht unter info@urbanekuensteruhr.de. Eine Anfahrt mit dem PKW kann über den Ankunftsterminal erfolgen, es bestehen kostenpflichtige Parkmöglichkeiten im Parkhaus 1.
Das Theater ist ein Ort des Übergangs. Das bringt die Bühnensituation, die sich durch ein ständiges Auftreten und Abgehen konstituiert, bereits mit sich. Ist das der Grund dafür, dass sich das Theater für eine Verhandlung des Themas Flucht besonders eignet? Darüber schreibt Jörn Etzold in dem Band "Flucht", der als Teil der Reihe "Kleiner Stimmungsatlas" in Einzelbänden im Textem Verlag erschienen ist.
Adnan Softic, selbst vor Jahrzehnten aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland geflüchtet, beschäftigt sich in seiner Arbeit mit einer anderen Form des Übergangs: In seinem Buch "A Better History" und seinem Film "Bigger Than Life" setzt er sich mit dem Umbau der Innenstadt der mazedonischen Hauptstadt Skopje auseinander. In kitschig-historisierendem Zuckerbäckerstil wird diese seit 2014 zu einem Ort umgestaltet, der die nationale Geschichte des Landes neu schreibt.
Gemeinsam mit Maud Meyzaud diskutieren beide das Moment des Übergangs und der Inszenierung in der Kunst im Zusammenhang mit nationaler Identität und Territorien. Außerdem besteht an diesem Abend die Möglichkeit, Softiæ Film Bigger Than Life (Deutschland / Italien / Mazedonien 2018) zu sehen.
Mit:
Dr. Maud Meyzaud, Literaturwissenschaftlerin
Adnan Softiæ, Künstler
Prof. Dr. Jörn Etzold, Theaterwissenschaftler
Rebecca Schneider, Professorin für Theatre Art und Performance Studies
Ort:
atelier automatique, Rottstraße 14, 44793 Bochum